Augen auf und Energie sparen

Gerade im Winter ist es so einfach, zum Beispiel schlechte Dächer zu identifizieren. Wenn der Schnee auf Ihrem Dach nur teilweise wegtaut (meist rund ums Dachflächenfenster oder am Schornstein), dann ist das Dach genau dort sehr schlecht oder gar nicht gedämmt. Oder schauen Sie sich die Nachbarhäuser an: Wenn auf allen Häusern Schnee lieft, aber nur auf einem einigen nicht, dann ist dort etwas faul. Werden Sie zum Energiespar-Detektiv und weisen Sie die Bewohner darauf hin, dass sie unnötig Ihr Geld verheizen.

Falls Sie bei der Modernisierung eines Ihrer Nachbarhäuser sehen, dass zwar die Fassade, nicht aber die Fensterlaibungen gedämmt werden, rufen Sie laut „Stopp“: noch kann man diesen Bauschaden verhindern. Viele Menschen (und manche Billig-Fachleute) wissen nämlich nicht, dass Fehler in der Dämmung zu Schimmel führen können. Oder Sie sehen, dass die Stahlkonsolen eines Balkons direkt an der Wand befestigt werden: Dann fließt genau dort Wärme ab. Innen kann sich ebenfalls Schimmel bilden. Klären sie auf und helfen Sie mit, dass wir alle Energie sparen. Unsere Gelbbeutel und unsere Umwelt danken es uns.

Tipps gegen die Sommerhitze

An heißen Tagen heizen sich viele Gebäude extrem auf. Vor allem bei dichter Bebauung kühlen Wohnungen nachts kaum mehr ab. Hohe Innentemperaturen von bis zu 30 Grad Celsius am Tag sind die Folge. Wie kann man seine Wohnräume im Sommer trotzdem kühl halten?

Mit einigen einfachen Maßnahmen können die Bewohner ihre Wohnung relativ kühl halten. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) gibt hierzu folgende Ratschläge:

Tipp 1
Ausgiebig lüften sollte man nur in den kühlen Morgenstunden oder nachts. Denn tagsüber gelangt die Hitze durch das geöffnete Fenster in die Wohnung. Sind die Räume erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Temperatur wieder zu senken. Tagsüber sollten daher möglichst alle Fenster und Türen geschlossen bleiben.

Tipp 2
Computer, Deckenfluter oder auch Plasmafernseher sind große Wärmequellen, die nur bei Bedarf eingeschaltet werden sollten. Wer aufgeheizte Räume vermeiden will, muss darauf achten, dass nicht im Raum selbst unnötig Wärme erzeugt wird.

Tipp 3
Für angenehmere Temperaturen sorgt vor allem ein außen angebrachter Sonnenschutz, beispielsweise Jalousien, Roll- oder Klappläden. Die Sonneneinstrahlung kann so um bis zu 75 Prozent reduziert werden. Weniger effektiv, aber dennoch nützlich, ist ein Blendschutz auf der Innenseite der Fenster: Helle und reflektierende Rollos reduzieren die Sonneneinstrahlung immerhin noch um 25 Prozent.

Übrigens:

Ein Wohngebäude mit guter Dämmung oder solidem Mauerwerk wird im Sommer immer kühler sein als schlecht oder gar nicht gedämmte Gebäude. Eine gute Dämmung hält Gebäude nicht nur im Winter schön warm, sondern im Sommer auch angenehm kühl.

So funktioniert ein Passivhaus

Es ist keine Kunst, Häuser ohne Heizung zu bauen, Die Kunst ist, dass es in Häusern oohne Heizung auch im kältesten Winter mollig warm wird. Ein Traum? Nein, schon lange nicht mehr. Solche Häuser, die ohne eigenes Heizsystem auskommen, nennt man „Passivhäuser“ – und die funktionieren in Europa schon seit fast 20 Jahren.

Das Prinzip ist einfach: Die Gebäudehülle (Dach, Fenster, Fassade) ist so gut gedämmt, dass nur ganz wenig Wärme verloren geht. Und diese Wärmeverluste gleicht man hauptsächlich durch die tief stehende Wintersonne aus, die durch die großen, nach Süden ausgerichteten Fenster ins Haus scheint und so das haus erwärmt. Passive Sonnen-Energienutzung nennt man das: daher auch der Name „Passivhaus“.

Weiterhin wird im Passivhaus die so genannte „Abwärme“ nutzbar gemacht: Wärme, die von Geräten, der Beleuchtung aber auch von den Bewohnern abgestrahlt wird, nutzt man zur Beheizung. Nur in sehr kalten Wochen, in denen die Sonne nicht durch die Wolkendecke hindurch kommt, wird über ein Nachheizregister der Lüftungsanlage (kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung) die frische Zuluft auf Raumtemperatur aufgeheizt – das ist so ähnlich, als ob man einen Fön anschalten würde. Apropos Fön: es ist nicht fön, dass es immer noch so wenige Passivhäuser gibt. Liegt es an dem – Zugegebenerweise – extrem dämlichen Namen?

Was ist eigentlich ein 3-Liter-Haus?

Was ein 3-Liter-Auto ist, das wissen Sie. Das ist ein Auto, das 3 Liter Benzin oder Diesel pro 100 Kilometer verbraucht. Ein 3-Liter-Haus verbraucht jährlich 3 Liter Heizöl pro Quadratmeter beheizte Wohn- und Nutzfläche. Übrigens: Da in einem Liter Heizöl genau wie in einem Kubikmeter Erdgas rund 10 Kilowattstunden (kWh) Energie enthalten sind, nennt man auch Häuser mit einem jährlichen Verbrauch von 3 Kubikmetern Gas „3-Liter-Haus“. Schade nur, dass es so unglaublich wenige 3-Liter-Häuser gibt. Denn beispielsweise liegt der Gesamtverbrauch einer  gewöhnlichen 3-Liter-Doppelhaushälte mit rund 130 Quadratmeter Wohnfläche gerade mal bei 390 Liter Heizöl/Kubikmeter Gas pro Jahr. Wie viel benötigt Ihr Haus?

Das deutsche Durchschnittshaus ist ein 22-Liter-Haus, manche Häuser gehören sogar der Kategorie 30-Liter-Haus an (Würden Sie sich ein Auto mit einem Benzinverbrauch von 30 Litern pro 100 Kilometern kaufen?). Die Energieeinsparverordnung stuft seltsamerweise 7-Liter-Häuser als energiesparende Neubauten ein, obwohl man längst 3-Liter-Häuser ohne großartigen Aufwand bauen kann. Der amtliche Energieausweis sagt in erschreckender Weise sogar, ein 20-Liter-Haus sei „energetisch gut modernisiert“, obwohl man recht einfach einen Altbau zum 7-Liter-Haus machen kann. Naja, Hauptsache ist, Sie wissen, was ein 3-Liter-Haus ist, und dass 3-Liter-Häuser heutzutage kein Hexenwerk mehr sind.

Was ist eigentlich die KfW

Um es gleich vorwegzunehmen: Die KfW ist die netteste Bank in Deutschland. Richtig bekannt wurde die KfW jedoch durch einen mittelprächtigen Skandal. Rückblick: Zu Beginn der Finanzkrise wurde mit der Überweisung von über 300 Millionen Euro an die Lehman-Pleite-Bank ein teurer und peinlicher Fehler gemacht – und die Boulevardzeitungen titelten „Deutschlands dümmste Banker!“ Auf einen Schlag war die KfW weltbekannt.

Dass die KfW aber seit vielen Jahren Bauherren und Modernisierern mit zinsverbilligten Darlehen und Bargeldzuschüssen unter die Arme greift, dass mit den KfW-Geldern Tausende umweltschonender Gebäude entstanden sind und entstehen, ist den Zeitungen oft nur eine kaum beachtete 10-Zeilen-Meldung wert.

Die KfW ist die „Hausbank der Bundesrepublik Deutschland“. Ausgeschrieben heißt das Kürzel „Kreditanstalt für Wiederaufbau“. Der offiziellen neue Name lautet jedoch „KfW Bankengruppe“. Unter der Überschrift „Unsere Aufgaben“ steht auf der KfW-Internetseite, wofür die Institution steht:“…wir unterstützen umweltfreundliche Maßnahmen, weil wir den Klimaschutz im Auge haben.“ Ein Teil der „KfW Bankengruppe“ ist die „KfW Förderbank“: Sie stellt Mittel für die Schaffung von Wohneigentum, für die Modernisierung von Wohngebäuden sowie für die Nutzung erneuerbarer Energien zur Verfügung. Wer ein Darlehen oder einen Zuschuss der KfW in Anspruch nehmen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Alle Informationen im unter www.kfw.de.